DIE BRUTALITÄT DER SCHÖNHEIT

Gepostet am 22. Jun 2022

4×4 Meter Markierung im öffentlichen Raum: „The Square“ war Kunstwerk, soziales Experiment und Versprechen im einem. Wer die markierte Fläche betrat, war der Realität enthoben, befand sich in einer Zone, in der alle gleich sind, die gleichen Rechte und Pflichten haben. Das Quadrat zwang die Besucher*innen dazu, den Blick nicht abzuwenden, sondern einander anzusehen und bedingungslos zu helfen, es nötigt zur Achtsamkeit. Doch was bedeutet diese Versuchsanordnung in der „echten“ Welt? Wie lässt sich elitärer Kunstanspruch auf eine Wirklichkeit anwenden, deren soziale Ungleichheit immer größer wird? Und wo verlaufen die Grenzen unserer Mitmenschlichkeit?

Frei nach Motiven des preisgekrönten Films „The Square“ von Ruben Östlund wagte die Inszenierung einen selbstironischen Blick auf „soziale Kunst“ und erzählte von Figuren, die zwischen Macht und Ohnmacht mit der eigenen Verantwortung ringen. Paulina Neukampf inszenierte zum ersten Mal am Schlosstheater und konzipierte mit „Die Brutalität der Schönheit (AT)“ im Wallzentrum eine immersive Ausstellung über unser Zusammenleben, die an diskreter Brutalität kaum zu überbieten war.

Hier geht es zum Video: https://www.schlosstheater-moers.de/produktion/die-brutalitaet-der-schoenheit-2-2022-05-15/2022-05-20/

Fotos: Lars Heidrich