Heimat ist Erinnerung. Aber wie lassen sich Erinnerungsstränge, die die Stadt Moers prägen, sichtbar und erfahrbar machen? In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, dem Grafschafter Museum und dem Autor Feridun Zaimoglu entstanden von Oktober bis Dezember 2021 in den Räumlichkeiten des Schlosstheater Moers und seinem Projektraum „Das W“ im Wallzentrum gemeinsam mit vielen Moerser*innen literarisch geformte Erinnerungen.
Unter dem Titel Eine Stadt erinnert sich – Ein literarisches Projekt zur städtischen Erinnerungskultur in Moers mit Feridun Zaimoglu interviewten Studierende Zeitzeug*innen und Bewohner*innen von Moers, um mit der Stadt verbundene prägende Erinnerungen festzuhalten. Im Fokus stand dabei, Migrationserfahrungen von Arbeitsmigrant*innen, Asylsuchenden oder nach dem Zweiten Weltkrieg Geflüchteten sichtbar zu machen. Auch Menschen, die von Geburt an ihre Heimat in Moers gefunden haben oder aus persönlichen Gründen zugezogen sind, waren Teil des Projekts.
Die in Audioform festgehaltenen Erinnerungen wurden transkribiert und anschließend in zwei Tagen intensiver Workshoparbeit unter Anleitung des bekannten Gegenwart-Schriftstellers Feridun Zaimoglu, der selbst als Sohn türkischer Gastarbeiter*innen nach Deutschland kam, von den Studierenden in literarische Form gebracht. Im Frühjahr 2022 finden die Erinnerungen in Form einer Lesung mit Autor Zaimoglu im Schlosstheater Moers/Das W eine Bühne. Das Grafschafter Museum begleitete das Projekt durch Vorträge sowie Film- und Diskussionsabende.
Fotos: Andrea Dieren