Seit September 2019 hat das Schlosstheater Moers, gefördert vom Land NRW und dem KulturSekretariat NRW, zusammen mit seinen Kooperationspartnern, dem sci:moers, der Hochschule am Niederrhein sowie dem laboratorium uns engagierten Moerser Bürger*innen im W – Zentrum für urbanes Zusammenleben im Wallzentrum Theateraufführungen, Lesungen, Ausstellungen, Installationen und Diskursformate veranstaltet sowie partizipative Angebote gemacht. Damit wurde ein Ort der kulturellen und sozialen Begegnung geschaffen.
Auch während der Pandemie nutzte das W jede Lücke, um sich mit Menschen zu treffen und, sofern analog nicht möglich, die Begegnung in den digitalen Raum zu verlegen.
Das Angebot reichte von kostenlosen Diskussionsabenden, Poetry Slam, Antirassismus- oder Schauspiel-Workshops, Stadtspaziergängen aus unterschiedlichen Perspektiven, Vereinsgründungen und Performances bis hin zu Ausstellungen Moerser Künstler*innen sowie Lesereihen und Theaterinszenierungen des Schlosstheaters. Wöchentlich öffnete das W seine Türen zum Offenen Café, zum Handarbeiten und einer gemeinsamen Mahlzeit. Alle Aktivitäten sind hier zu finden: https://www.dasw.de/doku/
Die Projektarbeit im Wallzentrum hat deutlich gemacht, dass ein niederschwelliger Ort der Begegnung in Moers gebraucht wird. Es gibt viele Menschen, die sich in der Stadtgesellschaft engagieren und beteiligen möchten und den Austausch in ungezwungener Atmosphäre suchen. Deutlich wurde ebenfalls, dass ein „Dritter Ort“ als Hybrid aus sozialen und künstlerischen Aktionen von all denjenigen lebt, die sich an seiner Gestaltung beteiligen, die zu Gästen und Teilhaber*innen werden. Zudem hat gerade die Corona-Zeit gezeigt, dass die analoge Begegnung vor Ort ein wichtiger und entscheidender Faktor für Verständigung und Annäherung ist und dass solch ein Ort über einen längeren Zeitraum entsteht und wächst.
Am 17. Juni 2022 endete das Projekt „Das W“ mit einer Abschlusszeremonie, die von Dr. Donas alias Patrick Dollas angeführt wurde. In einem feierlichen Ritual wurde „Das W“ entWeiht, und in würdigenden Ansprachen der Beteiligten verabschiedet. Das Wallzentrum wurde mit dem 250 m langen „Schal der Verbundenheit“ umrundet. Anschließend führte die Prozession durch die Stadt zum sci:moers in der Volksschule am Südring, zum Schlosstheater sowie zum Kunstverein Peschkenhaus, wo diverse W-Projekte mit der Gruppe der ehrenamtlich engagierten Bürger*innen weitergeführt werden.
Fotos: Fotoagentur Ruhr (Bettina Engel-Albustin)