Alien Shivers - Vola

Erinnerung

Januar 2020

Ich schrubbe in meiner bereits gekündigten Siffbude die Badewanne – kein Witz: Ich bzw. wir haben die letzten drei Jahre in der Badewanne gespült. Meine Ex-Freundin hat mich nach sechs Jahren verlassen und irgendwie fühlt sich das Schrubben der Wanne an, als wenn ich damit gleichzeitig die Scherben dieser gescheiterten Beziehung in den Abfluss spüle. Ganz so einfach war es dann doch nicht – aber das wusste ich an diesem Tag ja noch nicht. Eigentlich wie immer, läuft auch Spotify. Eine meiner hunderten Playlists. Aus dem ehemaligen CD-Sammler ist jetzt ein privater Playlist-Kurator geworden – ich kann das Sammeln halt nicht lassen. Auch wenn es nur digitale Listen sind. Plötzlich kommt da dieses Lied. Es ist keines von meiner Playlists. Spotify ist wieder in den „Radio-Modus“ gegangen und schlägt mir was vor. Schon tatsächlich erschreckend wie gut das Ding mittlerweile meinen Musiknerv trifft. Erschreckend daran vor allem: Das mein Musikgeschmack scheinbar in irgendeiner Art und Weise mathematisch errechenbar ist. Egal. Jedenfalls erklingt (erballert trifft es besser) da „Alien Shivers“ der dänischen Band VOLA. Ich hab den Dreck in der Wanne dann kurz Dreck sein lassen, um schnell rauszufinden wie die Band und der Song heissen. Natürlich habe ich danach erst mal das dazugehörige Album „inspiziert“. Und „Applause from a distant crowd“ hat mich damals voll in seinen Bann gezogen. Man kann sagen die Platte ist quasi der Soundtrack zum „Aufbruch in ein neues Leben“ geworden. Die 10 Lieder darauf holen mich quasi immer wieder in die Zeit zurück. Gerade während ich das hier schreibe, höre ich natürlich die Platte. Und gestern bin ich tatsächlich noch mal in meine alte Straße gefahren. Hab mich kurz vor die Haustür gestellt um zu gucken was das mit mir macht. War nicht schön, tat aber auch nicht mehr so weh wie noch vor einem Jahr. VOLA haben mir dabei echt geholfen. Im Mai kommt das neue Album. Mal gucken, durch welchen Lebensabschnitt mich die Jungs dann begleiten.